Der Naturgelehrte und Aufklärer Georg Forster nahm in jungen Jahren an James Cooks zweiter
großer Expedition der Erkundung des Südpazifiks teil. Die Eindrücke der Reise die fremden
Sozietäten und die prägende Gestalt James Cooks hinterließen zeitlebens einen tiefen Eindruck
in seinem Werk. Zentrale Theoreme der politischen und geschichtsphilosophischen Gedankenwelt
Forsters sind nicht zuletzt auch das Resultat der während jener Expedition gewonnenen Eindrücke
und sollen in der vorliegenden Arbeit vor allem anhand seiner beiden bedeutendsten Schriften
zur Weltreise - der Reise um die Welt und dem Essay »Cook der Entdecker« - rekonstruiert
werden. Sowohl postkoloniale Sichtweisen die teils an Forsters Schriften anzuknüpfen suchen
als auch der Marxismus der die Aufklärung als aufgehoben und obsolet geworden betrachtete
werden dabei kritisch diskutiert. Die Arbeit geht der Frage nach inwiefern Forsters Schriften
eine Denkweise und politische Praxis artikulieren die über jene die Aufklärung nur
historisierende Positionen hinausweisen und sich weder dem Geist der Moderne einfach
subsumieren noch als bloß geschichtlich abgegolten abtun lassen.