Die ersten Bayreuther Festspiele im Jahr 1876 waren nicht nur ein Medienereignisersten Ranges
sondern auch das herausragende kulturelleEreignis des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende
Anthologie ermöglichteine umfassende Perspektive auf die ersten zyklischen Aufführungendes
Rings des Nibelungen aus der Sicht Wagners der Mitwirkendenund der angereisten Journalisten.
Die öffentlichen Darstellungen vonLilli Lehmann (Sängerin) Felix Mottl und Heinrich Porges
(musikalischeAssistenz) Carl Doepler (Kostüme) und Richard Fricke (Regiemitarbeit)geben den
Blick auf das 'Innenleben' der Festspiele frei. DieKritiken komponierender Kollegen Wagners
(Edvard Grieg CamilleSaint-Saëns Peter Tschaikowsky) nehmen verstärkt
interpretatorischeAspekte der Aufführungen in den Blick. Die Berufskritiker
schließlichunterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich ihrer Stellung zuWagner aber auch
ihrer Kompetenz und des anvisierten Adressatenkreises.Die substantiellsten Kritiken liefern
Franz Gehring TheodorHelm und Eduard Hanslick die bissigsten Ludwig Speidel und DanielSpitzer
aus Wien sowie Albert Wolff von Le Figaro. Wagners eigenerRückblick auf die Festspiele steht am
Anfang der Textsammlung dievon einem ausführlichen Vorwort des Herausgebers eingeleitet wird.