»Unter den jungen deutschen Komponisten ist er derfreundliche offene heitere. Wer zu seiner
Musik keinenZugang finden sollte - die Person muss man mögen.« Sowurde Wolfgang Rihm 1986 der
Leserschaft der NeuenZürcher Zeitung vorgestellt aber auch gleich klargestellt:Seine Musik sei
zwar nicht »eingängig« der »Eindruckder Übereinstimmung zwischen Klangwelt und
Ausdrucksgebärde« aber nicht zu übersehen: »Gross hünenhaft massig«.Mit der immensen
Produktivität des Komponisten dersich in allen Gattungen erprobt und bewährt hat geht
esallenthalben um Wirkung und Größe. Nicht anders bei derPerson. Er ist Homme de lettre und
virtuoser Kommentatorder eigenen Arbeiten der auf die Freiheit des »unentfremdetarbeitenden«
Solo-Selbständigen pocht. Fragengroßen Formats ergeben sich auch aus dem Blick auf
denNetzwerker in den Institutionen des Musikbetriebs aufden erfolgreichen Geschäftsmann und
Genießer.Rihms Biografie und sein imposantes OEuvre mit bemerkenswerterEntwicklungs- bzw.
Wandlungsfähigkeit isteine einzigartige Erfolgsgeschichte: vom Aufstieg eines
begabtenLaienchorsängers aus der südwestdeutschen Provinzzum Parnass der Schöpfer neuer Musik.