Allgemeine Pädagogik zu begründen war noch nie ein leichtes Unterfangen in den 1990er Jahren
stellte sich dementsprechend eine gehörigePortion Pessimismus ein. Ein Teil der Zunft der
Allgemeinen PädagogInnenwar drauf und dran das Handtuch zu werfen. Lohnt sichdas Weitermachen?
(2009) fragte sich eine Reihe in Österreich tätigerBildungsphilosophInnen. Alfred Schäfer
schlug derweilen gar vor die Pädagogik überhaupt nicht mehr zu begründen.
Begründungsversucheführen ohnehin zu einer pedagogical correctness die uns bestimmteDinge
nicht mehr zu denken erlaubt.Mit seiner Allgemeinen Pädagogik hat der Autor einen
Grundlegungsversuchim Anschluss an Georg Lukács' Ontologie des gesellschaftlichenSeins
vorgelegt und sich so auf die Schultern eines auf Riesenschulternstehenden Riesen gestellt.
Thesenstark bringt er Lukács'Spätphilosophienicht nur gegen den Dogmatismus
prinzipientheoretischerBegründungen in Stellung sondern verortet dabei dasPädagogische im
gesellschaftlichen Gefüge des aktuell-so-seiendenKapitalismus. Mit dem Proletariat hat sich ihm
eine Erkenntnispositionentwickelt die den Grund der Pädagogik in der
prozessierendenHumanisierung des Menschen verortet.