Rudolf von Ems ist nach wie vor einer der meistunterschätzten Autoren der mittelhochdeutschen
Literatur. In der Monographie werden die poetische Struktur und die literarhistorische Stellung
der Werke Rudolfs von Ems in der ersten Hälfte des 13. Jhs. untersucht. Guter Gerhard Barlaam
und Josaphat Willehalm von Orlens Alexander und Weltchronik werden jeweils vergleichend unter
den Rubra Stil Kunst Verbindlichkeit Religion und Politik analysiert dabei kommen
quellenphilologische Verfahren ebenso zum Einsatz wie auch ideen- und soziohistorische
Kontexte modelliert werden. Es zeigt sich dass innerhalb von Rudolfs Gesamtwerk
Umakzentuierungen erfolgen die die frühen Werke von denen des späten Rudolf absetzen lassen.
Von übergreifender Bedeutung für Rudolfs Werke ist der Anschluss an lateinische Traditionen
Inhalte und Verfahren zum Behufe der Begründung einer genuin christlichen volkssprachigen
höfischen Literatur mit einem hohen Verbindlichkeitsgrad des Erzählten. Rudolf ist damit für
die Literaturgeschichte des 13. Jhs. mit ihren Verschiebungen hin zur Legendarik zum
Antikenroman zum Minne- Abenteuer- und Herrschaftsroman und zur Weltchronistik sowie mit
Blick auf die Überwindung des adaptationspoetischen Paradigmas der Zeit um 1200 entscheidend.