Interdisziplinär interkulturell intermedial - so lassen sich Gegenstand und Ausrichtung der
Arbeit charakterisieren. Untersucht werden die beiden geisteswissenschaftlichen
Grundlagendisziplinen Semiotik und Hermeneutik um der metatheoretischen Frage nach einem
geeigneten Theorierahmen für die Interpretation interkultureller Literaturverfilmungen
nachzugehen. Hierzu werden Ansätze der Italiener Betti Segre und Eco sowie der Franzosen
Ricoeur und Barthes auf wechselseitige Ergänzungsmöglichkeiten der beiden Disziplinen hin
befragt die in der deutschen Theorielandschaft oft als unvereinbar gedacht wurden. Die
Ergebnisse stellen wichtige Grundlagen für Interpretationen dar die nicht nur den
medienspezifischen Voraussetzungen des Films und den komplexen intermedialen Bezügen von
Adaptionen sondern auch der interkulturellen Perspektive gerecht werden. Teil 2 der Arbeit
bilden Studien zu französischen und italienischen Filmen die sich auf Werke von Goethe Kleist
und Thomas Mann beziehen. Mithilfe der im ersten Teil gewonnenen Erkenntnisse werden die Filme
als produktive Interpretationen untersucht anhand derer sich ein nicht nur kulturspezifischer
Blick auf die deutsche Literatur nachvollziehen lässt.