Mit der Ankunft widmet sich dieser Band einem Topos in Literatur Kultur und Medien der von
ebenso großer historischer Persistenz wie anhaltender Aktualität ist. Erkundet wird die Ankunft
hier nicht allein als Motiv oder Thema als ambivalentes zwischen Herkunft und Zukunft
zwischen dem Ende eines Reiseabschnitts und dem Beginn eines neuen aufgespaltenes Moment
sondern auch als poetologische oder autoreflexive Figur die gleichermaßen von den Nöten eines
Werkanfangs wie von der Ankunft in kultureller Fremde auf der Flucht auf Wanderschaft oder in
der Migration erzählen kann. Die versammelten Beiträge nähern sich diesem Komplex von ganz
unterschiedlichen Seiten: Die Spanne reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart von der
Literatur bis zum Hörspiel zur Graphic Novel und zum Film. Damit liefert dieses Buch einen
ersten Versuch das Phänomen der Ankunft auf einer epochenübergreifenden Ebene im literarischen
kulturellen und medialen Zusammenhang zu verorten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der neueren
deutschsprachigen Literatur einschließlich des Vergleichs mit anderssprachigen Literaturen und
Werken. Analysiert werden Szenarien der Ankunft in Versroman Roman Erzählung Märchen
Gedicht Theaterstück Briefwechsel Tagebuch oder Reisebeschreibung ebenso wie in auditiven
visuellen und audiovisuellen Medien. Vielfach damit verflochten sind übergreifende Fragen: nach
dem schwierigen Verhältnis etwa zwischen dem 'Eigenen' und 'Anderen' nach Beginn und Ende
eines Reisewegs oder nach dem eigentlichen Ort der Ankömmlinge in der Begegnung der Kulturen.
Was sich in den Beiträgen dieses Bands abzeichnet ist der vielgestaltige Komplex einer Ankunft
die nicht selten Verschiedenes zugleich ist: zugleich Beginn und Ende zugleich eine Figur des
Anfangs (auch des Werkanfangs) und ein mögliches Bild des Ausgangs zugleich hochgradig
historisch aufgeladen und doch bezogen auf ihre jeweilige Gegenwart. Das Buch will im Ganzen
dazu beitragen einen Topos zu ergründen und zu erschließen der gerade auch in
gesellschaftlicher Hinsicht heute aktueller denn je scheint.