Lange Zeit wurde in der Wissenschaft der jüdischen Identität Stefan Zweigs wenig Beachtung
geschenkt  betonte er doch selbst zeitlebens seine weltbürgerliche Offenheit. Dieser Band macht
deutlich  wie vernetzt der assimilierte jüdische Schriftsteller auch mit jüdischen
Kunstschaffenden seiner Zeit war und wie verpflichtet er sich seinem geprüften Volk fühlte.Die
170 weitgehend unbekannten Texte Stefan Zweigs in dieser Sammlung umfassen einen Zeitraum von
den Anfängen des Schriftstellers bis kurz vor seinem Tod und geben Einblick in das Leben und
Wirken jüdischer Schriftsteller  Musiker  bildender Künstler und Politiker in den ersten vier
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.Die publizistische Tätigkeit beleuchtet Stefan Zweigs
intensive Beschäftigung mit Werken unterschiedlicher Genres und betont neben seiner eigenen
Schaffenskraft seine Wertschätzung gegenüber Kunstschaffenden seiner Zeit  denn Künstler und
deren Werke zu würdigen sowie unbekannte Schriftsteller bekannt zu machen  ist das Ziel dieser
kleinen literarischen Formen.Die politische Entwicklung und der aufkommende Antisemitismus in
Europa wurden von Stefan Zweig vor allem ab den 1930er Jahren des vorigen Jahrhunderts in
Statements  Interviews  Aufrufen und Briefen thematisiert. Auch diese Dokumente verdeutlichen 
wie sehr die jüdische Identität sein Denken und Handeln prägte und sein Engagement für die
Anliegen und die Nöte seines Volkes in schweren Zeiten bestimmte.