Im November 1925 veröffentlichte Ludwig Klages in der Zeitschrift Die Tat. Monatsschrift für
die Zukunft deutscher Kultur einen Beitrag mit dem Titel »Über Sexus und Eros« den er im
folgenden Jahr in die zweite erweiterte Auflage des schmalen Buches Vom kosmogonischen Eros
aufnahm. Wie zukunftsweisend war dieser Aufsatz von Klages - und ist er überhaupt noch
zeitgemäß? In diesem Band der aus einer internationalen Tagung zum Thema »Eros und Sexus in
der Philosophie von Ludwig Klages« hervorging wird die Problematik der Eros- Sexus-Beziehung
aus verschiedenen Perspektiven untersucht und beleuchtet. Unter anderem werden folgende Aspekte
erörtert: Theorien der Erotik bei Klages Bataille Fromm und Maffesoli Ausdruckskunde und
Ausdruckstanz in der Künstlerkolonie am Monte Verità Ausdruck und Bewegung als Grundimpulse
des Eros die Rolle des Eros in Platons Symposion die Klages-Rezeption bei Per Leo und
Gerd-Klaus Kaltenbrunner Klages' Auffassung des Eros und dessen Konzeption im George-Kreis
sowie seine Beziehung zu diversen Personen wie etwa Friedrich Huch oder Franziska zu Reventlow
Bezüge zu Nietzsche Freud und Plotin. Angesichts der eifrig verfochtenen Gender-Debatten der
heutigen Zeit versuchen die Autorinnen und Autoren die »Kosmogonität« des Eros kritisch zu
prüfen und für zukünftige Diskussionen zu erschließen.