Die Arbeit ist der Versuch im Rückgriff auf Karl Marx Ernst Blochsowie strukturalistische
Literaturtheorie eine Ästhetik zu formulieren welche die Reflexion in der Wirklichkeit
verwurzelter Zukunftsgehalte(konkreter Utopien) in literarischen Kunstwerken zu erfassen
versteht.Zentral für den ersten Teil der Studie ist die These dass sichEntstehung und Wirkung
wirklichkeitsvermittelter Möglichkeiten mitTheorieangeboten aus dem osteuropäischen
Strukturalismus erklärenlassen (insbes. Jan Mukarovský Jurij Lotman und Jurij Tynjanov).
Spezifischer:Mit dem strukturalistischen Theorem eines zweistufigen Zeichenprozesseswird die
Genese von (konkret) utopischem Vor-Scheinin literarischen Texten erklärt.Der zweite Teil der
Arbeit erprobt die entwickelte ästhetische Theorie wobei zunächst eine Krisendiagnose im
Zentrum steht: Konkretutopisches Denken sieht sich derzeit von gleich mehreren Seiten
attackiert.Den Ursachen hierfür wird mit einem marxistischen Ideologieverständnisnachgegangen
das nicht bei bloßer Entlarvung falschenBewusstseins verharrt sondern Ideologien in ihrer
Ambivalenzreflektiert. Dies impliziert ihre immanente Widersprüchlichkeit fürihre Aufhebung
nutzen zu können. Nach einem recht ausführlichenideologietheoretischen Abriss (u. a. Marx
Lukács Bloch Adorno Marcuse Haug) wird exakt dies anhand einer Romananalyse nachgewiesen:Die
konkrete Utopie rehabilitiert sich über künstlerischeIdeologiekritik.