Die Gedanken sind frei sagt das Volkslied. Für die moderne Wissenschaft hingegen ist das
Denken nur dazu da Informationen zu verarbeiten und Probleme zu lösen. Hier wird der Versuch
unternommen die Konzeption vom Denken im umfassenderen Sinn wieder herzustellen: Gedanken
werden als Ausgeburten des Fühlens dargestellt die sich auskristallisieren. Wo sie sich aber
zu einem reinen emotionslosen Denken emanzipieren wollen verliert dieses seinen Kompass und
wird anfällig für Hybris. Wie dies sich im Lauf der Menschheitsgeschichte - im Untergrund
geleitet von einem Allmachtsgefühl - von Anfängen in der neolithischen Revolution bis zu den
Wissenschaften von heute vollzogen hat: das wird zumindest bruchstückweise vergegenwärtigt.
Wohin führt dieses abgehobene scheinbar emotionslose Denken? Sind wir wirklich die Götter des
21. Jahrhunderts - oder doch nur Prothesengötter (Sigmund Freud)?