Die Studie untersucht erstmals umfassend das Verhältnis von Poetik und Konfession bei Georg
Philipp Harsdörffer Johann Klaj und Sigmund von Birken. Die Nürnberger verfolgen in ihren
dichtungstheoretischen Schriften ein Projekt der religiösen Vereindeutigung der Literatur das
seine Parallele in frömmigkeitsintensivierenden Bestrebungen reichsstädtischer Theologen wie
Johann Saubert und Johann Michael Dilherr findet. Der Versuch einer Vereindeutigung treibt
jedoch Ambiguität hervor. Das Buch analysiert dieses Wechselspiel in den Poetiken und weiteren
poetologischen Texten hinsichtlich des Verhältnisses von Dichtung und Theologie mit Blick auf
Fragen der Inspiration der Mythenkritik der literarischen Themen und Gattungen der
Sprachgenealogien sowie der Autoritäts- und Exempelpolitik und wendet sich auch den Widmungen
und allographen Peritexten zu. Dabei zielt der Autor auf eine enge Verflechtung von
theoretischem Entwurf historischer Rekonstruktion und philologischer Detailarbeit.