»Romantik bedeutet Sehnsucht. Unstillbare Sehnsucht die auf einem unerfüllbaren Wunsch beruht.
Romantik und Symbolismus wirken im frühen 21. Jahrhundert sowohl als kunst- und
kulturgeschichtliches Erbe des 19. Jahrhunderts als auch aus eigener zeitgenössischer Kraft.«
Georg Tiefenbach betrachtet die Geistes- und Gefühlswelt sowie die Erzähl- und
Darstellungsweise in Lars von Triers Film Melancholia. Die enigmatischen Bilder in Kombination
mit Richard Wagners hochromantischer Musik aus Tristan und Isolde werden entschlüsselt. Die
Traditionen und Referenzen in Triers vielschichtiger Kunstwelt werden herausgearbeitet um sie
in Bezug auf die Filmkunst im Allgemeinen zu kontextualisieren. Dabei steht das Forschen nach
ästhetischer Sinnstiftung mitsamt den kunst- kultur- und zivilisationsgeschichtlichen
Entwicklungen im Vordergrund. Die intertextuellen und intermedialen Beziehungen werden
analysiert und interdisziplinär unter Einbeziehung von Ästhetischer Theorie Film- Musik- und
Theaterwissenschaft sowie Kunst- und Medienwissenschaften eingeordnet. Insbesondere die
Ouvertüre von Melancholia eröffnet den Zugang zu Triers manieristischem Gesamtwerk im Kontext
der Film- und Kunstgeschichte. Exklusive und umfangreiche Gespräche mit dem Regisseur Lars von
Trier der Editorin Molly Malene Stensgaard dem Bildgestalter Manuel Alberto Claro und dem
Special Effect Artist Peter Hjorth fließen in die Betrachtung ein und geben einen Einblick in
das Eigenverständnis der Filmemacher.