Literarische Selbstbeschreibungen in metaphorischer Form wurden für die Zeit vor der Moderne
bisher nur ausschnitthaft erforscht und besitzen doch gerade für sie die keine eigenständige
Literaturtheorie kennt eine besondere Bedeutung. Der vorliegende Band fragt nach der
spezifischen Evidenz metapherngeleiteter Literaturreflexion. Was leisten poetologische
Metaphern? Wie werden in und mit ihnen diskursive Grenzen des Literarischen gezogen und
überschritten? Wie lassen sie sich differenziert beschreiben? Die einzelnen Beiträge verfolgen
wie der pointierte Einsatz von Metaphorik zur Möglichkeit wird ebenso die Grenze zwischen dem
Göttlichen und seiner Literarisierung wie die Beziehung zwischen Welt und Wort auszuloten. Im
Blick auf Spannungen von Bild und Begriff Konkretion Realisation und Abstraktion
metaphorischer Implikation und theoretischer Explikation kommt es zu ergiebigen Probebohrungen
auf dem Weg zu einer Historischen Metaphorologie des Literarischen.