Der jüdische Religionsphilosoph Franz Rosenzweig (1886-1929) hat sein »neues Denken« in
kritischer Auseinandersetzung mit den Philosophien des Deutschen Idealismus und der
christlichen Theologie ausgebildet. Im Anschluss an Ludwig Feuerbach entwickelt er eine Methode
des Übersetzens theologischer Probleme ins Menschliche und umgekehrt der menschlichen ins
Theologische. Deren Tragweite wird zu Beginn in einem inszenierten Gespräch mit Hans
Blumenbergs kulturanthropologischer Neuformatierung der Theologie ausgelotet. Ein historisch
orientierter Teil widmet sich dann Martin Luther Friedrich Schleiermacher und Karl Barth als
den drei großen Theologen der Tradition neben Augustin deren Denken Rosenzweig verarbeitet
hat. Ein auf die Lebenspraxis ausgerichteter Teil geht schließlich davon aus dass Rosenzweig -
im Unterschied zu Blumenberg - das Moment der Theologie als »positiver Wissenschaft« bewahrt
die auf eine gesellschaftliche Größe ausgerichtet ist. Bei Schleiermacher ist das die Kirche
im Stern der Erlösung tritt ihr die Synagoge auf Augenhöhe gegenüber. Zum Ende wird danach
gefragt wie entgegen seiner systematischen Einordnung in Rosenzweigs Hauptwerk aber unter den
Bedingungen seines »Sprachdenkens« auch der Islam ein Partner im Religionsgespräch sein kann.