Während der Zeit des Dritten Reiches besaß Braunschweig die Rolle der zentralen Großstadt
innerhalb eines riesigen Zentrums der Rüstungsindustrie. In einem ganz besonderen Umfang musste
Wohnraum für die Ansiedlung von Rüstungsbeschäftigten und Militärangehörigen geschaffen werden.
Als allgemeingültiges Beispiel für das Bauen im Nationalsozialismus stellt das vorliegende Buch
äußerst faktenreich und mit umfangreichem Bildmaterial erstmals eine Stadt in ihrer Gesamtheit
dar. In der damaligen Hauptstadt des Staates Braunschweig wurde Architektur nicht nur im
Siedlungs- und Wohnungsbau in besonderer Weise zu einem Instrument politischer Bestrebungen.
Auch repräsentative Parteibauten städtebauliche Planungen Kasernen oder Bunkeranlagen waren
Teil einer Gesamtbautätigkeit die erst aus der vollständigen Betrachtungsweise verständlich
wird. Neben vielen unterschiedlichen Projekten z. B. der ersten deutschen Großsiedlung nach
1933 entstand in der Deutschen Siedlungsstadt das bedeutsamste realisierte Beispiel für die
Siedlungsvorstellungen der Nationalsozialisten: die unter Julius Schulte-Frohlinde und der
Oberaufsicht von Albert Speer errichtete DAF-Mustersiedlung Braunschweig-Mascherode.
Anschaulich erklärt und analysiert der Autor anhand einer breiten Materialbasis die im Dritten
Reich charakteristischen Merkmale der Gebäudegestaltung Haustypen sowie die Phasen des
nationalsozialistischen Siedlungs- und Wohnungsbaus und erläutert darüber hinaus die
Städtebaulehre der auch nach 1945 wirkenden Stuttgarter Schule.