Der erste wissenschaftliche Blick auf die Rolle von Miele im Nationalsozialismus Im Jahr 1899
gegründet und seit vier Generationen in Familienbesitz ist Miele vor allem als Hersteller von
Hausgeräten weltweit bekannt. Doch war das Unternehmen in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts auch im Zweirad- und sogar im Automobilbau tätig. Aufgrund der schwieriger
gewordenen wirtschaftlichen Bedingungen zur Zeit des Nationalsozialismus entschloss man sich
1937 zwei Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit der Fertigung eines Artilleriezünders
auch in die Rüstungsproduktion einzusteigen. Es war der Startpunkt einer Entwicklung die Miele
in den nächsten Jahren wie ungezählte andere Unternehmen auch in die völlige Abhängigkeit von
der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft führte - bis hin zum Einsatz von
Zwangsarbeiterinnen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Angestoßen und unterstützt durch die
Inhaberfamilien zeichnet die vorliegende Studie erstmals die Rolle der Unternehmer und des
Unternehmens in den Jahren des Nationalsozialismus nach. Dabei wird auch sichtbar wie die
Verantwortlichen im Kontext ihrer Zeit versuchten das wirtschaftlich Notwendige mit dem
menschlich Richtigen zu verbinden. Doch konnten sie Widersprüchlichkeiten nicht vermeiden so
etwa die pflichtgetreue Erfüllung der Rüstungsvorgaben einerseits und die ideologische Distanz
zur Diktatur andererseits. Gerade die Ablehnung des Regimes war es jedoch auch die den
Inhabern persönlich wie auch Miele als Unternehmen nach Ende des Krieges eine hoffnungsvolle
Zukunft ermöglichte. Ausstattung: mit zahlreichen farbigen und s w Abbildungen