Die schon lange Zeit von westlichen Medien und Politikern vermutete Verbindung zwischen der DDR
und dem internationalen Terrorismus wurde unmittelbar nach dem Mauerfall zu einer traurigen
Gewissheit deren tatsächliches Ausmaß selbst Experten überraschte. Doch der Kampf gegen den
Imperialismus und die westliche Welt vereinte und so unterstützte der SED-Staat nicht nur
vermeintlich fortschrittliche Kräfte oder Befreiungsbewegungen wie die Palästinensische
Befreiungsorganisation (PLO) sondern hatte auch Kontakt zu Terrorgrößen wie Wadi Haddad Abu
Daud Abu Nidal oder dem international gesuchten Top-Terroristen Carlos. Matthias
Bengtson-Krallert beschreibt die engen Kontakte zwischen der DDR-Führung und den Terrorgruppen
ihrer Zeit und bezieht dabei auch die Möglichkeiten einer terroristischen Mitverantwortung der
DDR bei den West-Berliner Anschlägen auf das französische Kulturzentrum Maison de France (1983)
und die Diskothek La Belle (1986) mit ein. Stimmt die These wonach sich arabische und
palästinensische Terrorgäste ebenso wie deren Unterstützer einer ostdeutschen Hilfe stets
sicher sein durften?