Mit der Finanzkrise 2007 stürzten nicht nur Banken Versicherer und zuletzt auch Staaten in die
Krise. Auch das neoliberale Versprechen eines allgemeinen Wohlstandswachstums durch
größtmögliche Marktfreiheit wird mittlerweile von vielen Seiten in Frage gestellt. Ob die
jüngste globale Wirtschafts- und Finanzkrise zu einem tatsächlichen Bruch mit der Vorherrschaft
neoliberalen Denkens in den Kreisen der politischen Entscheider führte überprüft Jan
Schablitzki anhand der G20-Gipfelstellungnahmen der letzten Jahre. Dabei wird in einem ersten
Schritt der Neoliberalismus in seiner Abgrenzung zu anderen Wirtschaftsvorstellungen definiert
und basierend auf der Hegemonietheorie von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe als hegemoniale
Form identifiziert. Nach dem Aufbrechen der neoliberalen Hegemonie durch die Finanzkrise
untersucht der Autor anschließend ob sich weiterhin hegemoniale Spuren des Neoliberalismus in
den Gipfelstellungnahmen der G20-Staats- und Regierungschefs zwischen 2008 und 2014 finden
lassen und schließt mit einer Analyse ob der Neoliberalismus auch diese Krise unbeschadet
überstehen oder ob alternatives Denken bereits an Raum gewinnen konnte.