Die Bedeutung von Status und Statusansprüchen nimmt in der internationalen Politik immer weiter
zu. Eine hohe Position innerhalb der internationalen Hierarchie scheint für Staaten immer
wichtiger zu werden. Eine noch offene Frage dabei ist wie ein Staat seinen Aufstieg in der
internationalen Statushierarchie umsetzt und welche politischen Mittel er dafür einsetzt.
Dieser Lücke widmet sich die Autorin durch eine Weiterentwicklung der bisherigen theoretischen
Angebote der Statusliteratur in der Politikwissenschaft. Sie entwickelt ein eigenes
Analyseraster mit dem sich das Statusstreben eines einzelnen Staates analysieren und
nachverfolgen lässt. Diese theoretische Entwicklung wird dann anhand des Statusstrebens des
Deutschen Reiches unter der Herrschaft Kaiser Wilhelms II. bis zum Ausbruch des Ersten
Weltkriegs überprüft. Als Fallbespiele dienen die deutsche Flottenrüstungspolitik und die
deutsche Außenpolitik im Zusammenhang der beiden Marokkokrisen 1905 06 und 1911. In diesen
beiden Politikfeldern versuchte die deutsche Führung besonders intensiv ihren Statusanspruch
als Weltmacht durchzusetzen da eine große Schlachtflotte und kolonialpolitische Initiativen
die damals wertvollsten Statusmarker darstellten.