Mit dem Strukturwandel von Arbeit und dem Umbau des Sozialstaates scheinen individuelle
Autonomieansprüche zunehmend weniger als Störfaktoren denn als verwertbare Ressourcen gehandelt
zu werden. Die Untersuchung differenziert verschiedene Bedeutungsgehalte der
Selbstbestimmungsidee und fragt nach den Beziehungen zwischen gesellschaftlichen
Autonomieanforderungen subjektiven Autonomieansprüchen und tatsächlichen Autonomiespielräumen.
Auf Grundlage von problemzentrierten Interviews wird rekonstruiert an welchen
Autonomievorstellungen sich arbeitslose und prekär beschäftigte Menschen orientieren und wie
sie Widersprüche zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und Selbstansprüchen im Rahmen ihrer
jeweiligen Handlungsspielräume bewältigen.