Tiergeschenke haben die Diplomatie seit jeher geprägt: von der Giraffe Cäsars über den
Elefanten Karls des Großen und das Nashorn Papst Leos bis hin zu Churchills Schnabeltier
Nixons Pandas und Kohls Komodowaran.Der empirische Reichtum dieser universellen Praxis blieb
bislang unerforscht. An der Schnittstelle von Geschichte Soziologie und Politikwissenschaft
entwickelt Max Kirchens ein innovatives Klassifikationssystem diplomatischer Tiergeschenke. In
Anlehnung an Marcel Mauss und die diplomatische Praxistheorie schließt die Arbeit eine zentrale
Lücke der Diplomatiestudien. Anhand eines breiten Repertoires von Fallbeispielen
veranschaulicht Kirchens die Rationalität und Wirkungsmacht diplomatischer Tiergeschenke von
der Antike bis in die Gegenwart.