Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Einführung des Gesetzes für den Schutz
vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) welches zum 01.03.2020 in
Kraft getreten ist. Neben einem Rückblick über bisherige Impfpflichten in Deutschland wird ein
Überblick über das Masernvirus selbst sowie verfügbare Impfstoffe und aktuelle Impfquoten
gegeben. Ein weltweiter Ländervergleich untersucht die Verbreitung des Virus sowie die Frage
ob mithilfe einer Impfpflicht die Infektionszahlen gesenkt werden konnten und ob es noch
weitere Faktoren bei der Bekämpfung des Virus gibt. Im Anschluss wird das
Gesetzgebungsverfahren des Masernschutzgesetzes vom Referentenentwurf bis zum Inkrafttreten
skizziert sowie dessen inhaltliche Regelungen dargestellt. Abgeschlossen wird das Kapitel mit
einer Untersuchung der aus verschiedenen Perspektiven geäußerten Kritik sowie den Anträgen und
Klagen beim Bundesverfassungsgericht. Weiterhin wird die Verfassungsmäßigkeit der durch das
Gesetz eingeführten Impfpflicht geprüft. Im Fokus stehen hierbei Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG
(körperliche Unversehrtheit) Art. 12 GG (Berufsfreiheit) Art. 6 GG (Elternrecht) Art. 4
(Glaubensfreiheit) sowie Art. 3 (Gleichheitsrecht). Mithilfe einer Umfrage unter
Gemeinschaftseinrichtungen des 33 IfSG innerhalb der Stadt Osnabrück sowie dem dort zuständigen
Jugendamt werden im letzten Schwerpunkt dieser Arbeit die Auswirkungen des Gesetzes in der
Praxis der Kinder- und Jugendhilfe untersucht. Die Ergebnisse der Umfrage bilden die Grundlage
für die Definition unklarer Rechtsbegriffe sowie für Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung
des Masernschutzgesetzes in diesem Bereich. Jann Lennard Ellinghaus ist Bachelor of Arts
Öffentliche Verwaltung sowie Master of Business Administration (MBA) Public Management. Seit
2016 ist er im Fachbereich für Kinder Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück im
Fachdienst Zentrale Aufgaben tätig.