Demokratie lebt vom Mitmachen - nicht nur beim Wählen sondern auch und gerade bei der
Gestaltung der konkreten Lebensbedingungen vor Ort in Städten und Gemeinden. Hier existieren
neue vielversprechende Instrumente zur Integration und Beteiligung der Bürger:innen an
Entscheidungs-prozessen die diesen Anspruch erfüllen können.Die Reihe Demokratische
Innovationen auf der kommunalen Ebene erkundet systematisch das Spektrum damit verbundener
Möglichkeiten und referiert erste Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis. Band 1 behandelt das
Bürgerbudget: Projektideen der Bürger:innen treten in einen Wettbewerb um Fördermittel und
Stimmen zur Realisierung. Welche dieser Vorschläge dabei im Rahmen eines vom Stadt- bzw.
Gemeinderat zur Verfügung gestellten Budgets finanziell gefördert und schließlich umgesetzt
werden entscheiden die Bürger:innen selbst. Wie die hier versammelten Beiträge eindrucksvoll
demonstrieren handelt es sich um ein höchst innovatives Beteiligungsmodell das vorzeigbare
Erfolge für sich verbuchen kann.Neben politikwissenschaftlichen und juristischen Perspektiven
auf die Thematik werden auch erste empirische Untersuchungen zum Bürgerbudget in Sachsen und
Brandenburg vorgestellt. Exemplarische Fallbeispiele aus der kommunalen Praxis in Deutschland
und Österreich zeigen für Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größe wie Bürgerbudgets
jeweils institutionalisiert werden können um lokale Demokratie zu stärken und
bürgerschaftliches Engagement zu fördern.Dr. Peter Patze-Diordiychuk gründete die Akademie für
Lokale Demokratie e.V. Für diese ist er heute noch ehrenamtlich als Vereinsvorsitzender tätig.
Seit mehr als 15 Jahren beschäftigt er sich im In- und Ausland mit den Themen
Demokratieförderung Bürgerbeteiligung sowie nachhaltige Regional- und Kommunalentwicklung
gegenwärtig als Referent für Bürgerbeteiligung beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen
Entsorgung (BASE). Ihm ist es ein Anliegen Theorie und Praxis enger miteinander zu
verzahnen.Paul Renner studierte Sozialwissenschaften mit den Teilbereichen Politik Soziologie
und Methodenlehre an der Universität Stuttgart. Mit seiner Bachelorthesis zu
Partizipationsprozessen auf kommunaler Ebene schloss er 2015 sein Studium ab. 2018 beendete er
erfolgreich sein Masterstudium Planung und Partizipation (M. Sc.). Ehrenamtlich engagiert er
sich in seiner Stadt als Stadtrat und macht sich auf Ebene der Kommunalpolitik für mehr Bürger-
und Jugendbeteiligung stark. Gegenwärtig arbeitet er als Jugendhilfeplaner und
Sachgebietsleiter im Jugendamt Enzkreis. Dr. Andreas Paust hat Sozialwissenschaften studiert
und über Bürgerbegehren und Bürgerentscheid promoviert. Er war Geschäftsführer kommunaler
Ratsfraktionen und hat sich bei einer Kommunikationsagentur und bei der Bertelsmann Stiftung
mit Bürgerbeteiligung beschäftigt. Derzeit arbeitet er in der Öffentlichkeitsbeteiligung eines
Strom-Übertragungsnetzbetreibers. Er ist Vorsitzender des Kompetenzzentrums Bürgerbeteiligung
e.V. und betreibt den Bürgerbeteiligungs-Blog partizipendium.de.