Dalì Magritte Max Ernst - im Laufe seines Lebens lernte Edward James (1907 - 1984) alle
kennen die in der Welt der Surrealisten Rang und Namen hatten. Mit seinem stupenden Vermögen
und seinem feinsinnigen Kunstverstand baute er eine atemberaubende Kunstsammlung auf ehe er
Teile davon verkaufte um sich im mexikanischen Dschungel seinen Traum von einem
surrealistischen Skulpturenpark zu erfüllen. In seiner Autobiographie schildert Edward James
seine Entwicklung zum exzentrischen Kunstmäzen. Geboren und auf - gewachsen im schier
unermesslichen Reichtum gehobener englischer Adelskreise - sein illegitimer Großvater war König
Eduard VII. - erzogen von einer hysterischen Mutter mit vier älteren Schwestern die ihn den
Liebling des Vaters und Allein - erben des Familienvermögens vom Tag seiner Geburt an mit
Eifersucht und Neid überschütteten von Lehrern in Internaten gequält umgeben vom verklemmten
Spießertum der englischen Oberschicht wuchs er zu einem schönen und schöngeistigen sensiblen
jungen Mann heran der über immense Geldsummen verfügte. Derart privilegiert ausgestattet
wurde er mit offenen Armen in den elitären Zirkeln und Künstlerkreisen Europas auf und oft
genug ausgenommen verkehrte mit Adeligen auf ebenso freundschaftlichem Fuß wie mit Peggy
Guggenheim Sigmund Freud D. H. Lawrence oder Kurt Weill. Aufgezeichnet von dem populären
britischen Jazzmusiker und Kunstjournalisten George Melly (1926 - 2007) der offenbar auch ein
begnadeter Zuhörer war erzählt James geist- und temporeich von seinem Werdegang seinen ersten
Versuchen als Dichter und seiner unbedachten Ehe mit Tilly Losch einer von zahllosen Männern
verehrten ebenso schönen wie egozentrischen Wiener Tänzerin für die Balanchine (in James'
Auftrag) mehrere Ballette produzierte. Die sehr öffentlich geführte Ehe erregte Aufsehen. Noch
aufsehenerregender verlief allerdings der Scheidungsprozess den Tilly Losch mit der Begründung
anstrengte ihr Gemahl sei homosexuell den James jedoch zum Entsetzen der distinguierten High
Society wegen Tillys zahlloser Affären gewann. Das Buch führt dem deutschen Publikum eine Welt
vor Augen von der es durch Weltkriege und Nazizeit unwiederbringlich abgetrennt worden war
und gibt einen nachhaltigen Eindruck vom Wirken der ins Londoner Exil vertriebenen deutschen
Theaterleute zu denen Tilly Losch als Mitglied von Max Reinhardts Theatertruppe ihr Berater
Dr. Kommer sowie auch der junge Bert Brecht zählten. Edward James ist nach seiner Scheidung von
Tilly Losch als enger Freund und Förderer der Maler Salvador Dalí und René Magritte in die
Geschichte des Surrealismus eingetreten. Dalí und Magritte haben die Figur dieses seltsamen
Mannes dessen Lebenslauf an Ludwig II. erinnert in drei großen Portraitgemälden - The
Pleasure Principle (Portrait of Edward James) und La réproduction interdite (beide Magritte)
und dem unserem Buch den Titel gebenden Swans Reflecting Elephants (Dalí) - unsterblich werden
lassen.