Der deutsch-amerikanische Photograph Hermann Landshoff (1905-1986) gehört zu den letzten großen
Unbekannten der Photogeschichte des 20. Jahrhunderts die noch zu entdecken sind. Landshoff in
München geboren stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie die im Kunst-
Literatur- und Musikleben der Stadt eine zentrale Rolle spielte. Mit Zeichnungen für den
Simplicissimus als Photograph der Münchner Kammerspiele und mit einer Photoreportage über
Albert Einstein der mit den Landshoffs befreundet war erlangte er schon früh einige
Aufmerksamkeit. 1933 zur Emigration gezwungen ließ er sich zunächst in Paris nieder bevor ihm
1941 die Flucht in die USA gelang. In New York gehörte Landshoff bald zu den interessantesten
und innovativsten Modephotographen die unter dem legendären Art Director Alexej Brodovitch für
Modejournale wie Harper's Bazaar Junior Bazaar und später Mademoiselle arbeiteten. Einer
seiner damaligen Kollegen war der junge Richard Avedon der einmal sagte: I owe everything to
Landshoff. Wir wiederum verdanken Landshoff nicht nur aufregende Modephotographien sondern
auch beeindruckende Aufnahmen von Künstlern wie Max Ernst Richard Lindner André Breton und
Marcel Duchamp und eine einzigartige Serie von Photographenportraits - Walker Evans Ansel
Adams Alfred Stieglitz Weegee bis Robert Frank und Irving Penn. Landshoffs vielschichtiges
Werk zu dem noch Architektur- und Straßenbilder von New York gehören stellt das Münchner
Stadtmuseum dem sein Nachlass mit 3600 Abzügen aus den Jahren 1927-1970 als Schenkung
überlassen wurde ab November 2013 in einer großen Retrospektive vor. Unsere Monographie
begleitet die Ausstellung die auch international auf Tournee gehen wird.