Combray ist ein fiktiver Ort. Es existiert nur in Marcel Prousts Suche nach der verlorenen Zeit
- das Ich seines Jahrhundertromans wächst hier auf Kindheitserinnerungen verbinden sich mit
diesem Namen. Für Elger Esser (geb. 1967) ist Combray überall dort wo Frankreich noch so
aussehen mag wie zu Prousts Zeiten. Die photographische Ausbeute seiner Reisen durch die
französische Provinz ist reich. In allen Regionen des Landes das er durchstreifte fand er
was er nicht auf den Spuren aber im Geiste Prousts suchte: verwunschene oft auch verlassene
Dörfer Gehöfte an Flussläufen Monets Garten in Giverny alte Klöster und Kirchenruinen
eingebettet in scheinbar unberührte Natur Orte und Landschaften die wie aus der Zeit gefallen
wirken. Esser nahm seine Combray-Serie die wir 2016 veröffentlichten und jetzt aus Anlass des
100. Todestages von Marcel Proust neu anbieten analog in Schwarzweiß auf und fertigte von den
Negativen Heliogravüren ein veraltetes Verfahren das die Schönheit und die latente
Melancholie seiner real existierenden Vision noch deutlicher hervortreten lässt.