In seiner Serie Dinge photographiert Claus Goedicke banale Alltagshelfer - Glühbirne
Heftpflaster Axt Eau de Cologne Blutkonserve Bleistift - und Grundnahrungsmittel - Brot
Butter Ei Möhre Hühnerbein. Dinge die uns so selbstverständlich sind dass wir sie kaum
wahrnehmen. Er zeigt die Objekte einzeln frontal symmetrisch platziert in gleichmäßigem
Licht ohne Schatten. Anders als in der Werbephotographie die sich ähnlicher Mittel bedient
wirken die Objekte gerade nicht makellos nicht neuwertig. Ihre klare Schönheit resultiert aus
der konsequenten Funktionalität und den Gebrauchsspuren. Flache objektspezifische Hintergründe
die ihrerseits Spuren tragen - geknickt zerkratzt vergilbt sind - verstärken die Plastizität
der Gegenstände. Welcher Charme von solchen Dingen ausgeht hat Walker Evans 1955 mit seiner
Serie Die Schönheit gewöhnlicher Werkzeuge gezeigt: Der Eisenwarenladen ist eine Art
unkonventionelle Museumsausstellung für den Mann der auf gute klare ungestaltete' Formen
anspricht. Claus Goedicke geb. 1966 studierte an der Kunstakademie Düsseldorf ab 1995 als
Meisterschüler von Bernd Becher. Den einleitenden Essay schrieb Christoph Ribbat Professor für
Amerikanistik an der Universität Paderborn und Autor der gastronomischen Kulturgeschichte Im
Restaurant - Eine Geschichte aus dem Bauch der Moderne (2016).