Der Konzeptkünstler Hans Peter Feldmann (geb. 1941) bekannt für seine teils kuriosen teils
tiefsinnigen Serien selbst geknipster oder gesammelter Photos alltäglicher Dinge und
Begebenheiten hat sich in seiner jüngsten Arbeit der Modephotographie zugewandt. Für die
befreundete Bielefelder Modemacherin Maria Grefe inszenierte er zwölf Aufnahmen die -
natürlich - Entwürfe der Designerin zeigen vorgeführt von deren Tochter die aber dennoch
keine klassischen Modephotographien sind: Da kniet Gretchen in einem Traum von einem
Crêpe-Kleid aber barfuß vor dem Inhalt einer ausgeleerten Handtasche auf dem Boden bessert in
feinstem schwarzweißen Outdoor-Outfit mit einem dicken Filzstift Fehlstellen in ihren Sneakers
aus oder lässt perfekt gekleidet in ein pinkfarbenes Neopren-Ensemble eine prall gefüllte
Plastiktüte in den Mülleimer gleiten. Das letzte Bild der Serie ist ein Doppelportrait: Mutter
Maria Grefe das rote Nadelkissen am Arm und auf einem blauen Teppich stehend steckt der den
Atem anhaltenden Tochter im roten Abendkleid eine Rüschenborte am Dekolleté fest - eine
wunderbare Farbkomposition ohne jeden Feldmann'schen Hintergedanken ... oder doch nicht?