Tata Ronkholz (1940-1997) studierte zunächst an der Werkkunstschule Krefeld und arbeitete
danach als selbstständige Designerin für Möbel. Von 1978 bis 1985 studierte sie an der
Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Fotografie bei Bernd Becher. Dort gehörte sie neben Volker
Döhne Andreas Gursky Candida Höfer Axel Hütte Thomas Ruff und Thomas Struth zu den ersten
Studenten der Becher-Klasse die später als Becher-Schule legendär wurde. 1985 brach sie ihre
Tätigkeit als freie Dokumentarfotografin ab und arbeitete bis 1995 als Fotografin in einer
Kölner Fotoagentur. Als sie 1997 starb wurde ihr Werk gesichert und gilt seitdem als
bahnbrechend in der Entwicklung der neusachlichen Dokumentarfotografie. Ihre Motive die sie
sich für ihre strenge konstruktivistische Fotografie wählte waren spröde. Neben Toren von
Industriegeländen die sie vorwiegend zur Winterszeit fotografierte wurden vor allem
Trinkhallen Kioske und Schaufenster zum Thema ihrer Bilder. Mit Thomas Struth begann sie eine
gemeinschaftliche Arbeit zum Rheinhafen Düsseldorf die später vom Stadtmuseum Düsseldorf
angekauft wurde. Die Trink hallen des Rheinlands und Ruhrgebiets wurden ihre umfangreichste
Werkgruppe an der sie besonders der Aspekt interessierte dass diese Motive sowohl alltäglich
waren als auch von Vergänglichkeit bedroht. Seit 2018 wird der Nachlass von Tata Ronkholz bei
VAN HAM Art Estate betreut und von einem Komitee wissenschaftlich begleitet zu dem Gabriele
Conrath-Scholl Leiterin der Photographischen Sammlung SK Stiftung Kultur Stefan Gronert
stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des Sprengel-Museums Hannover Barbara
Hofmann-Johnson vom Museum für Fotografie Braunschweig u. a. gehören. Die SK Stiftung Kultur
in Köln bereitet ab Mitte März 2025 eine große Ausstellung vor die wir mit diesem Katalogbuch
begleiten.