Paul Glöckner wurde 1934 in der wolgadeutschen Republik in einer Lehrerfamilie geboren. Als er
sieben Jahre alt war wurde die Familie nach Nordkasachstan vertrieben. Nachdem er 1953 die
Zehnjahrschule beendete und wegen der Spezialkommandantur seinem Wunsch Architekt zu werden
nicht nachgehen durfte wurde er Lehrer der deutschen Sprache in der Siebenjahrschule im Dorf
Komarowka. 1954 die Fremdsprachenfakultät der Kasachischen Staatlichen Hochschule bezogen und
absolviert ist er 1959 als diplomierter Lehrer seiner Muttersprache samt seiner Mitstudentin
und Ehefrau Maria nach Westkasachstan geschickt worden. Da arbeiteten beide erfolgreich in der
Stadt Uralsk und erzogen zwei Töchter. Ab 1972 arbeitete er fünfzehn Jahre als Organisator der
Erziehungsbeihilfe in der Schule Nr. 9 dann als Direktor der Schule Nr. 32. Nach dem Tod
seiner Frau zog er 1993 samt seinen Töchtern nach Deutschland um wo er als Rentner in seiner
geschichtlichen Heimat in Wetzlar lebt. Sein Vater wurde 1941 wegen angeblicher
konterrevolutionärer Tätigkeit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später in 10 Jahre GULag
umgewandelt und er kam erst 1953 nur Haut und Knochen zu seiner Familie zurück. Erst 1957
wurde er als Unschuldiger rehabilitiert. Seine Mutter entkam nur knapp der Arbeiterarmee sie
musste seit 1941 als Kolchosbäuerin schuften und durfte erst ab 1946 wieder als Lehrerin
arbeiten. Das Schicksal seiner Familie und Millionen anderer Russlandsdeutschen inspirierte
Glöckner zu diesem packenden Roman.