Die Studie verknüpft Trutz von Trothas Interpretationsfolie der präventiven Sicherheitsordnung
(PSO) mit zwei Dimensionen der Sicherungsverwahrung: ihren grundsätzlich unbefristeten
Charakter und Modelle nachträglicher Sicherungsverwahrung.Zeitgeschichtlich und
strafrechtssoziologisch betrachtet der Text inwieweit die Erschaffung dieser Maßregel durch
das Gewohnheitsverbrechergesetz im Jahre 1933 als NS-ideologisch geprägte Kriminalpolitik oder
aber als bloße Umsetzung längerer Reformüberlegungen aus der Weimarer Zeit aufzufassen ist. Die
heutige Sicherungsverwahrung erscheint als Produkt machtgeleiteter und unzureichend revidierter
Kontrollkonzepte der Vergangenheit. Erkennbar wird ein historisches Maßregelrecht der
Gegenwart.In einer erweiterten Vorrede typisiert die Neuauflage durch PSO-Marker Änderungen und
Interpretationen der aktuellen Normenprogramme zur Sicherungsverwahrung sowie sonstige
Gesetzgebungsaktivitäten und -techniken aktuellen Präventionsrechts. Diese Momentbilder
erfassen die fortwährende Konjunktur spätmoderner PSO-Phänomene - als Zustand anhaltender
Zuschärfung.