Die Rechtsordnung der Europäischen Union gilt als dynamisches Rechtssystem das sich stetig
verändert und dabei an Komplexität und Dichte zunimmt. Die Praxis der institutionellen Akteure
der Europäischen Union ist dabei zentral. Sie ist ein Motor der Rechtsentwicklung des
institutionellen Europarechts. °°Michael Heinke nimmt die Kompetenzen des Europäischen
Parlaments in den Fokus und zeigt wie institutionelle Praxis diese zu verschieben vermag.
Dabei kommen das Phänomen der Trilogisierung der Gesetzgebungskompetenz ebenso wie die Debatte
um die Stellung der Spitzenkandidaten bei der Wahl des Kommissionspräsidenten und der neue
Rechtsstaatsmechanismus der Europäischen Kommission zur Sprache. °°Heinkes leitenden Fragen
dabei sind: Welches implizite Verständnis liegt der Organpraxis zugrunde? Welche normativen
Auswirkungen kommen der Organpraxis bei der Rechtsentwicklung und -auslegung zu?