Finanz- und Haushaltspolitik ist nie bloße Mathematik sondern behandelt immer grundlegende
Finanzierungsfragen der öffentlichen Daseinsvorsorge und des gesellschaftlichen Miteinanders.
Um haushaltswirksame Zukunftsentscheidungen vorzubereiten ist sie auf eine Selbstreflexion
ihrer Zeit angewiesen. Dazu braucht es (neben einem theoretisch begründeten Referenzrahmen)
narrative Bezugspunkte Bilder und Erzählungen auf die sich politische Akteure und Bürger
gleichermaßen beziehen können - aber auch Foren zur kritischen Reflexion um Veränderungen
aufzuspüren und ihre Ursachen zu analysieren. Gegenstand einer so verstandenen
Finanzgeschichtsschreibung kann und muss zuweilen auch die Neuvermessung tradierter
Diskursfelder und die Entwicklung alternativer Erzählungen sein. Die hier versammelten Beiträge
aus unterschiedlichsten Perspektiven zur jüngeren deutschen Finanzgeschichte verdeutlichen wie
viele Impulse dazu im Rahmen des Jahrbuchs für öffentliche Finanzen um Matthias Woisin gesetzt
wurden.