In der Kolonialzeit waren Vorläufer und Hauptträger des Schulwesens in der Bildung und
Erziehung der eingeborenen Bevölkerung die Missionsgesellschaften. Die Missionare hatten sich
immer und überall intensiv mit ihren Sprachen beschäftigt sie in mühsamer und zeitraubender
Arbeit aufgenommen und verschriftlicht. Denn ihnen war es sehr wichtig die Bibel und sonstiges
religiöses Schrifttum in der Sprache des zu missionierenden Volkes zu übermitteln und sie darin
zu unterweisen. Die Einrichtung von Schulen in den Schutzgebieten des Deutschen Reichs bildete
einen Kernpunkt der Missionstätigkeit und der Kolonialpolitik. Neben der Hebung der Kultur der
Eingeborenen im Sinn einer Zivilisierung und der Erzeugung loyaler Untertanen war die
Schulausbildung auf das Erlernen der deutschen Sprache fokussiert. Sowohl die Missionen als
auch die Verwaltungen der Schutzgebiete hatten ein lebhaftes Interesse an Eingeborenen mit
einer gewissen Schulbildung für ihre vielfältigen Aufgabenbereiche.