Der Lebensweg des Komponisten Mieczyslaw Weinberg (1919-1996) wurde maßgeblich geprägt von der
Auseinandersetzung mit Repression und Diskriminierung. Vor Hitlers Truppen aus Warschau in die
Sowjetunion geflohen musste Weinberg sich in einem politischen System zurechtfinden das ihm
zwar Zuflucht geboten hatte ihn jedoch als Juden und Polen nicht unbehelligt ließ.Vor allem
während Stalins letzter Regierungsdekade sah sich Weinberg schweren Übergriffen ausgesetzt
doch auch nach dem Tod des Diktators blieb die Situation kritisch.Die Beleuchtung seines
kompositorischen Schaffens zeigt erstmals umfassend und systematisch wie Weinberg künstlerisch
auf die Doktrin des Sozialistischen Realismus reagierte. Es wird deutlich wie eng sich
ideologischer Druck und individuelles Schicksal verbanden weshalb auch der biographische und
zeitgeschichtliche Hintergrund der Werke vor allem aus der Phase zwischen 1943 und 1968
ausführlich und mit vielen bisher unbekannten Fakten erhellt wird.