Wie kann mit Differenz umgegangen werden die einer grundsätzlichen Ebenbürtigkeit Sorge trägt?
Das ist die Frage die sowohl feministische Bewegungen als auch den interreligiösen Dialog
bewegt. Diese Differenzlinien Religion und Geschlecht scheinen im wissenschaftlichen Diskurs
eher getrennt voneinander betrachtet zu werden während sie gesellschaftlich meist verschränkt
miteinander verhandelt werden. Die Ängste vor dem religiös Anderen bzw. dessen Ablehnung und
Ausgrenzung werden häufig mit der (vermeintlichen) Sorge um Geschlechtergerechtigkeit
begründet: Wie gehen die mit ihren Frauen um? Müssen wir nicht unsere Frauen vor solchen
Männern schützen? In diesem Buch unternehmen Theologen und Theologinnen des interreligiösen
Dialogs eine Expedition durch Regionen der wissenschaftlichen Diskussion von Geschlecht um die
Wechselwirkung zwischen religiöser und geschlechtlicher Differenz besser in den Blick zu
bekommen und weiterführende Erkenntnisse für den Dialog zu sammeln.