Der sich fortSetzende soziale Abstieg des Adels in Deutschland wurde zwischen dem Ende des 19.
und der Mitte des 20. Jahrhunderts begleitet und konterkariert durch vielfältige Neucodierungen
des Wissens über den Adel und seine Kultur. Zwölf Studien aus Literatur- und
Geschichtswissenschaft (ergänzt durch einen sprachwissenschaftlichen Beitrag zur kognitiven
Framesemantik) wenden sich unter dem Oberbegriff 'Aristokratismus' solchen Neuzuschreibungen
und Neukontextualisierungen zu und berühren dabei Strömungen der Kulturkritik die völkische
und die nationalsozialistische Ideologie Konzeptualisierungen von Autorschaft und
literarischer Moderne schließlich Rückwirkungen auf die Selbstrepräsentation adeliger Kreise.