Horst Gloy gehört zu den prägenden Persönlichkeiten der deutschsprachigen Religionspädagogik in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat zwischen 1969 und 1999 dem Hamburger
Religionsunterricht entscheidende konzeptionelle Impulse gegeben. Motive Begriffe und
Begründungsgänge seines Denkens sind auch in der gegenwärtigen Diskussion von grundlegender
Bedeutung. Dieser Band versammelt religionspädagogische Schlüsseltexte Horst Gloys die Anfänge
und Entwicklungen des Hamburger Weges eines schülerorientierten problembezogenen und
dialogischen Religionsunterrichts in der Pluralität dokumentieren. In den Texten wird deutlich
wie sehr Horst Gloy den Religionsunterricht als ein Fach versteht das den Lernenden in
dialogischer AuseinanderSetzung mit religiösen und weltanschaulichen Traditionen dabei hilft
tragende Sinn- und Wertorientierungen zu entdecken zu entwickeln und zu festigen die dem
Menschenwürdigen entsprechen und das Zusammenleben in der einen Welt ermöglichen. Der für ihn
zentrale Begriff der religiösen Ansprechbarkeit überSetzt sich in viele weitere Namen für
menschliche Haltungen und Fähigkeiten: Mitgefühl Achtsamkeit Einfühlsamkeit Staunen
Nachdenklichkeit Hilfsbereitschaft Barmherzigkeit Solidarität Verantwortung und
Gerechtigkeit. Horst Gloy nimmt den Religionsunterricht für die Lernenden in die Pflicht - er
möchte dessen unschätzbare Möglichkeiten im Interesse an ihrer Entwicklung im Fühlen Denken
und Tun ausschöpfen. In diesem Buch wird einer religionspädagogischen Stimme Geltung verschafft
die in gegenwärtigen und künftigen Diskussionen über einen dialogischen und interreligiös
dimensionierten Religionsunterricht gehört werden sollte.