Das Buch spannt einen Bogen von den Anfängen rationaler Wissenschaft bis hin zu Psychotherapie
und Psychotherapiewissenschaft. Im Fokus dieser Entwicklung stehen unterschiedliche
Verhältnisse von Verbindung und Trennung. Diese beiden Grunddynamiken prägen gleichermaßen
unser Leben unsere Beziehungen und unsere Vorstellungen von Identität Sinn und Wissen. Ohne
sie könnte nicht geforscht und auch nicht therapeutisch gearbeitet werden. Verbindung und
Trennung stehen in einem komplementären Verhältnis zueinander das - so die zentrale Erkenntnis
- nicht zugunsten einer der beiden Dynamiken aufgelöst werden kann. Für epistemische (auf
Wissen ausgerichtete) Situationen folgt daraus dass sie auch als ethische Situationen
aufzufassen sind. Dies lässt sich in Form eines epistemisch-ethischen Imperativs gleichermaßen
für Psychotherapie für Wissenschaft und auch für jene besonderen epistemischen Situationen
postulieren in denen psychotherapeutische Konzepte - in unserem Fall die Analytische
Psychologie C. G. Jungs - auf dem wissenschaftlichen Prüfstand stehen.