Vom Wallfahrts- und Heimatmuseum zum Heimathaus Münsterland von einem katholisch geprägten
Museum zu einer der Vielfalt des Glaubens zugewandten Einrichtung von einem dem Heimatgedanken
verpflichteten volkskundlichen Museum zu einem Religionsmuseum von bescheidenen Anfängen zu
einer Institution mit regionalem Anspruch von einem ehrenamtlich zu einem professionell
geführten Museum - von all dem erzählt die Geschichte des Westfälischen Museums für Religiöse
Kultur in Telgte. Zugleich geht sie darüber hinaus. Indem Rüdiger Robert den Wandel von Kultur
und Gesellschaft in seine Analyse der Geschichte des Museums einbezieht veranschaulicht er
dass Museen stets in doppeltem Sinne Orte der Geschichte sind: Zum einen spiegelt sich in ihnen
der jeweilige Zustand einer Gesellschaft wider zum anderen geben sie mit ihrer Tätigkeit
Impulse zur Gestaltung und zum Verständnis von Gesellschaft. Das trifft auch für das Museum
Relígio zu. Die Zeit des Nationalsozialismus wird deshalb aus der Analyse ebenso wenig
ausgeblendet wie der gesellschaftliche Wandel in der Bundesrepublik Deutschland.