Beschulungsmaßnahmen für neu zugewanderte Schüler*innen sind in Deutschland bereits seit den
Anwerbungen ausländischer Arbeitskräfte in den 1960er Jahren ein schul- und
migrationspädagogisches Thema. Bis heute gibt es dennoch weder in der Wissenschaft noch in der
Praxis Konsens über adäquate Förderansätze. Gegenwärtig lassen sich bundesweit sowohl
inkludierende als auch separierende Modelle identifizieren die gleichermaßen auf einen
schnellen Zweitspracherwerb Deutsch und gesellschaftliche Teilhabe zielen. Im Buch werden die
historischen Zusammenhänge entfaltet und Beschulungsmaßnahmen in Beziehung zu den durch die
Vereinten Nationen geSetzten Inklusionsnormen geSetzt. Im Mittelpunkt steht dabei eine
Fallstudie zu Entscheidungen in einem kommunalen Beschulungsnetzwerk einer deutschen Großstadt.
Die Studie gibt Einblicke in das Handeln und Entscheiden von Akteur*innen aus Schulaufsicht und
-verwaltung aus dem Kommunalen Integrationszentrum und der Schule. Die von ihnen verwendeten
Legitimationsmuster stehen im Spannungsfeld zwischen erwarteten Lösungen schulrechtlichen
Vorgaben pädagogischen (sprach-)didaktischen und organisatorischen Ansprüchen sowie
kommunalen Herausforderungen.