Die Grundschule ist eine einzigartige Keimzelle des sozialen Zusammenhalts. Hier ist die
Vielfalt der Bevölkerung zum letzten Mal gemeinsam vertreten bevor sich die Wege mit dem
Übertritt in die Sekundarstufe trennen - vor allem in sozial so ungleichen Bildungssystemen wie
dem österreichischen und deutschen.Das Buch widmet sich im ersten Teil ganz dieser Vielfalt
ausgehend von 160 Wiener Müttern und Vätern deren Kinder knapp vor dem Ende der Grundschulzeit
stehen. In vielsprachigen autobiografischen Erzählungen geben die Eltern kontroverse
kraftvolle Einblicke in ihre Familiengeschichte Sprachenbiografie Migration oder Flucht und
erheben die Stimme gegen erfahrene Ungleichheit sowie für die Zukunft ihrer Kinder. Im zweiten
Teil folgen die Lehrkräfte mit ihren Wahrnehmungen und dem Druck den die soziale Auslese am
Ende der Grundschulzeit ausübt. Der dritte und letzte Teil des Buches betrachtet das Resultat:
den Erfolg oder Misserfolg der Kinder und sein konkretes Zustandekommen: Wie wurde auch hier
wieder eklatante soziale Ungleichheit hergestellt obwohl dies niemand wollte? Welche
elterlichen Biografien welche Kompetenzen der Kinder waren erfolgreich wurden also von den
Lehrkräften gehört und gewürdigt und welche blieben - trotz vergleichbarer Leistung -
erfolglos? Was hat die Schule von der familiären Geschichte der Stimmenvielfalt überhaupt
wahrgenommen und was hat zu den Verzerrungen im institutionellen Hören geführt? Der Klang der
Ungleichheit dokumentiert die Vielsprachigkeit und Vielstimmigkeit unserer globalisierten Zeit
sowie die Verantwortlichkeiten des Bildungssystems indem empirische Zeugnisse einander in
herausfordernder Weise gegenübergestellt werden. Den durchaus schwerwiegenden Folgen stellt die
Autorin interdisziplinäre Perspektiven gegenüber die das Lehren und Lernen in seiner Funktion
stärken Keimzelle einer solidarischen Migrationsgesellschaft zu sein.