Mit einem interdisziplinären Musik- Literatur- Medien- und Kulturwissenschaft sowie die
jeweils entsprechende Historiografie ferner auch Philosophie gleichermaßen involvierenden
Ansatz nimmt diese Arbeit fünf Stummfilme in ihrem historischen politischen
gesellschaftlichen und kunsthistorischen Kontext sowie ihre durch die Sendeanstalten ARTE und
ZDF initiierten Neuvertonungen und deren ästhetische Implikationen in den Blick: Es geht um die
Filme J´accuse von Abel Gance Die Weber von Friedrich Zelnik Die Gezeichneten von Carl
Theodor Dreyer Unter der Laterne von Günter Lamprecht und Berlin Symphonie der Großstadt von
Walter Ruttmann sowie die dazugehörigen Filmmusikkompositionen von Philippe Schoeller Johannes
Kalitzke Bernd Thewes Bernd Schultheis und Edmund Meisel in der Neuorchestrierung durch Bernd
Thewes.In umfassenden Analysen werden nicht nur die Eigenarten der Filme und der Bezüge die
durch die neuen musikalischen Kommentare entstehen im kulturhistorischen Zusammenhang gezeigt
es wird auch deutlich dass diese Neuschöpfungen auf jeweils ihre Weise einerseits auf
tiefgreifender kultureller Bildung der Urheber beruhen und andererseits auf eine ebensolche
beim Publikum zielen. Eingedenk dieser Tatsache wird schließlich der zentralen Frage
nachgegangen in welcher Art die Rationalisierungstendenzen Neuer Musik mit ihrer Emanzipation
der Dissonanz als Ausdruck einer Protesthaltung den Widerstandsnarrativen die den Filmen
zugrunde liegen Aktualität verleihen.