Diese empirische Studie zur Mehrsprachigkeit im Übergang von der bilingualen Grundschule in die
monolinguale weiterführende Schule untersucht die Entwicklung von Biliteracy-Kompetenzen bei
Kindern die mit den Sprachen Italienisch und Deutsch aufwachsen. Es wird der Frage
nachgegangen wie sich die Sprachkompetenzen in der Minderheitensprache Italienisch entwickeln
wenn diese in der Sekundarstufe nicht mehr institutionell anerkannt und adäquat gefördert wird.
Die Ergebnisse der Mixed-Methods-Analyse zeigen dabei deutliche Diskrepanzen in der
Sprachkompetenzentwicklung zwischen Deutsch und Italienisch. Dies deutet darauf hin dass der
monolinguale Habitus der sprachlichen Bildung in deutschen Schulen zu einer Vereinheitlichung
der Kompetenzen in der nationalstaatlichen Mehrheitssprache führt während die Kompetenzen in
den Minderheitensprachen vernachlässigt werden. Aus der Studie geht zudem hervor dass der
Erhalt und die Entwicklung von Literacy-Kompetenzen im Italienischen nach dem Übergang in die
Sekundarstufe vorwiegend von außerschulischen Faktoren abhängen.