Am 15. März 1791 wurde in Breslau eine jüdische Schule feierlich eingeweiht. Zum ersten
Oberlehrer berief man den jüdischen Aufklärer Joel Bril Löwe (1761-1802) aus Berlin der den
Titel eines Professors erhielt und in den folgenden Jahren als Pädagoge Sprachforscher
Bibelexeget BibelüberSetzer Historiker und Zeitschriftenherausgeber öffentlich hervortrat.
Der Band rückt dieses Kapitel der Haskala in Breslau mit einer kommentierten
historisch-kritischen Quellenedition in den Blick. Neben den zwischen 1791 und 1800
publizierten Einladungsschriften der Königlichen Wilhelmsschule die umfangreiche gelehrte
Abhandlungen aus Löwes Feder enthalten präsentiert der Band zahlreiche weitere archivalische
Quellen und seltene historische Drucke. Damit wird eine facettenreiche Vielfalt von Dokumenten
für die Forschung zugänglich die neue Einblicke in das Leben eines bedeutenden jüdischen
Gelehrten des ausgehenden 18. Jahrhunderts bieten und die kultur- wissens- und
sozialgeschichtlichen Kontexte seines Wirkens zu erschließen erlauben. Abgerundet wird der Band
durch Beiträge ausgewiesener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen
die einzelne biographische wissenschafts- und bildungsgeschichtliche Aspekte vertiefen.