Die Bestockungsumwandlung (=Umbau) naturferner Fichtenreinbestände in standortgemäße
strukturreiche und naturschutzfachlich wertvolle Mischbestände gehört zu den zentralen Aufgaben
einer naturnahen Forstwirtschaft. Am Beispiel des bayerischen Staatswaldes wird der Umfang der
bislang in Fichtenbe-ständen durchgeführten Umbaumaßnahmen dokumentiert. Im Mittelpunkt der
sich daran anschließenden waldökologischen Analyse stehen die Auswirkungen des Buchenvoran-baus
in Fichtenbeständen auf die Strukturvielfalt. Hierzu werden verschiedene Entwick-lungsphasen
des Umbaus von Fichtenreinbeständen in Fichten-Buchen-Mischbestände verglichen. Anschauliche
dreidimensionale Bestandsmodelle demonstrieren daß sich die horizontale und vertikale
Strukturvielfalt durch Maßnahmen des Waldumbaus gezielt verbessern läßt. Damit kann ein
wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in den Wäldern geleistet werden - ein
vorrangiges Ziel der AGENDA 21. In diesem Kontext wird diskutiert inwiefern das sehr aktuelle
und kontrovers diskutierte Prozeßschutzkonzept als Naturschutzstrategie für den Wald speziell
bei Umbaumaßnahmen richtungsweisend sein kann. Die Untersuchungsergebnisse münden in eine
Strategie zur Verbesserung der Strukturvielfalt daraus leiten sich wichtige Empfehlungen für
die forstliche Praxis ab.