Gentechnische Verfahren werden immer öfter bei der Produktion von Nahrungsmitteln eingesetzt.
Herbizidresistentes Soja Antimatsch-Tomaten insektenresistenter Mais oder Käse der mittels
gentechnisch produzierter Enzyme erzeugt wird werden schon bald auch in deutschen Supermärkten
erhältlich sein. Die Verbraucher stehen Novel Food jedoch äußerst skeptisch gegenüber. Neben
ökologischen Risiken bei der Freisetzung transgener Pflanzen werden Gesundheitsrisiken wie
Allergien oder die Übertragung von Antibiotikaresistenzen befürchtet. Der Nutzen von Novel Food
für die Verbraucher wird darüber hinaus als gering eingeschätzt. Anlaß zum Streit sind
insbesondere auch die Kennzeichnungsregelungen für gentechnisch hergestellte Lebensmittel in
der Novel Food-Verordnung die im Mai 1997 in Kraft trat. Demnach müssen nur solche Produkte
gekennzeichnet werden bei denen sich der Einsatz der Gentechnik im Produktionsprozeß
nachweisen läßt. Dies aber wird nur für einen Bruchteil der Lebensmittel möglich sein. Für
Verbraucher ist es von großer Bedeutung eine freie Kaufentscheidung treffen zu können. Dies
setzt aber nicht nur eine entsprechende Kennzeichnung der Produkte sondern auch solide
Informationen über Novel Food voraus. Das hier dokumentierte Bürgerforum Novel Food: Gentechnik
und Lebensmittel sollte den Teilnehmern ein differenziertes Bild über Chancen und Risiken der
Gentechnik im Lebensmittelbereich vermitteln. Die resultierenden Stellungnahmen der Bürger zum
Themenkomplex Novel Food zeigen daß die Ablehnung trotz differenzierter Faktenkenntnis groß
ist. Die Einsicht in die Unumkehrbarkeit der Entwicklung aber führt dazu daß die Forderung
nach Transparenz bei der Kennzeichnung starkes Gewicht hat.