Die ständige Konferenz der Innenminister der Länder hat im November 2003 beschlossen in den
nächsten zehn Jahren auf kommunaler Ebene von der Kameralistik auf die Doppik umzustellen. Die
Einführung eines ressourcenorientierten Rechnungswesens ermöglicht den Kommunen und deren
externen Bilanzadressaten sich im Vergleich zu den bisherigen Informationsinstrumenten ein
besseres vollständigeres Bild über die wirtschaftliche Lage einer Kommune zu verschaffen. Die
Kommune kann aber auch bilanzpolitische Maßnahmen ergreifen um die Darstellung der
wirtschaftlichen Lage zu beeinflussen. Gleichzeitig findet eine Intensivierung des Wettbewerbs
im Bereich der Kommunalfinanzierung statt so dass die in den europäischen Nachbarländern
bereits bekannte Bilanzanalyse bzw. das Rating von Kommunen auch in Deutschland seinen Einzug
finden kann. Diese Arbeit stellt vor dem Hintergrund eines verstärkten Interesses der
Kapitalgeber an transparenten Informationen die bilanzpolitischen Möglichkeiten für den Einzel-
und Konzernabschluss einer Kommune dar. In diesem Zusammenhang werden die jeweiligen
bilanzpolitischen Möglichkeiten der kommunalen Rechnungslegungsstandards auf nationaler (NKF
NKRS NKR) und internationaler Ebene (IPSAS) berücksichtigt. Darauf aufbauend wird eine
Vorgehensweise zur Analyse der wirtschaftlichen Lage bzw. zur Erstellung eines Ratings einer
Kommune erörtert die die Besonderheiten im kommunalen Sektor in Deutschland berücksichtigt.