Gehörte auch Hans Broders zu den Tätern? Als 21-Jähriger diente er im Kriegswinter 1945 bei der
Wachmannschaft die einen der Todesmärsche von KZ-Gefangenen an die Ostseeküste begleitete.
Sein Leben lang hat er über die Ereignisse geschwiegen nun versucht sein Sohn herauszufinden
was geschehen ist und die ihn bedrängenden Fragen zu beantworten. Der bewegende
Ostpreußen-Roman erzählt das Schicksal von sechs Frauen die nur eines wollen: überleben.
Levine Gedeitis aus Memel wird mit ihrer Tochter an die Bernsteinküste nach Palmnicken
umgesiedelt. Lisa lebt mit ihren vier Kindern auf einem Bauernhof. Mit dem Pferdewagen versucht
sie wie Tausende über die zu¬gefrorene Ostsee zu fliehen. Im Ghetto in Lodz leben vier junge
jüdische Frauen die von dort in Konzentrationslager deportiert werden. Ihr Leidensweg der in
den Todesmarsch nach Palmnicken mündet bildet den Mittelpunkt dieses erschütternden
Zeitpanoramas. Arno Surminskis Roman ist ein aufwühlendes Zeugnis der letzten Kriegstage. Er
fragt nach der Schuld und dem Schweigen der Täter und verwebt geschickt und berührend Fiktion
und Tatsachen. Die Tragödie um die Frauen von Palmnicken war jahrzehntelang vergessen und
verdrängt lange hat es gedauert bis begonnen wurde sie aufzuarbeiten. Dieses Buch setzt den
Opfern ein Denkmal der Erinnerung und möchte verhindern dass sie erneut in Vergessenheit
geraten.